Warum betrübst du dich, mein Herz,
Bekümmerst dich und trägest Schmerz
Nur um das zeitlich’ Gut?
Vertrau du deinem Herren Gott,
Der alle Ding’ erschaffen hat.
Er kann und will dich lassen nicht,
Er weiß gar wohl was dir gebricht,
Himmel und Erd’ ist sein,
Mein Vater und mein Herre, Gott,
Der mir beisteht in aller Noth.
Weil Du mein Gott und Vater bist,
Dein Kind wirst du verlassen nicht,
Du väterliches Herz;
Ich bin ein armer Erdenklos,
Auf Erden weiß ich keinen Trost.
Der Reich’ verläßt sich auf sein Gut:
Ich aber will vertrau’n mein’m Gott,
Ab ich gleich werd’ veracht’t,
So weiß ich und glaub festiglich,
Wer Gott vertrau’t, dem mangelt’s nicht.
Helia! wer ernähret dich,
Da es so lange regnet nicht,
In so schwer theurer Zeit?
Ein’ Wittwe aus Sidonier Land,
Zu welch’r du von Gott warst gesandt.
Da er lag unterm Wachholder-Baum,
Der Engel Gott’s vom Himmel kam,
Und bracht’ ihm Speis’ und Trank;
Er ging gar einen weiten Gang,
Bis zu dem Berg Horeb genannt.
Des Daniels Gott nicht vergaß,
Da er unter den Löwen saß,
Sein’n Engel sandt’ Er hin
Und ließ ihm Speise bringen gut
Durch deinen Diener Habacuc.
Joseph in Egypt’n verkaufet ward,
Von Pharao gefangen hart
Um sein’r Gott’s fürchtigkeit:
Gott macht ihn zu ein’m großen Herrn,
Daß er konnt’ Vat’r und Brüd’r ernähr’n.
Es ließ auch nicht der treue Gott
Die drei Männ’r im Feu’r-Ofen roth,
Sein’n Engel sandt’ Er hin,
Bewahrt’ sie vor des Feuers Glut
Und half ihnen aus aller Noth.
Ach Gott! Du bist noch heut so reich,
Als Du gewesen ewiglich,
Mein Vertrau’n steht ganz zu Dir;
Mach mich an meiner Seelen reich
So hab ich g’nug hier und ewiglich.
Der zeitlich’n Ehr’ will ich gern entbehr’n,
Du woll’st mir nur des Ew’gen gewähr’n,
Das Du erworben hast
Durch Deinen herben bittern Tod,
Das bitt’ ich Dich, mein Herr und Gott.
Alles, was ist auf dieser Welt,
Es sei Silber, gold oder Geld,
Reichthum und zeitlich Gut,
Das währt nur eine kleine Zeit,
Und hilft doch nicht zur Seligkeit.
Ich dank Dir, Christ’, o Gottes Sohn,
Daß Du mich solch’s erkennen lahn,
Durch Dein göttliches Wort,
Verleih mir auch Beständigkeit
Zu meiner Seelen Seligkeit.
Lob, Ehr’ und Preis sei Dir gesagt
Für alle Dein’ erzeigt’ Wohlthat,
Und bitt’ demüthiglich,
Laß mich nicht von Dein’m Angesicht
Verstoßen werden ewiglich.