Derselbe Stern, den sie schon beobachtet hatten, als er am Himmel aufging, führte sie auch jetzt. Er blieb über dem Haus stehen, in dem das Kind war.@Matthaeus 2:9
Porträt
Paul Gerhardt (1607–1676)

Paul Ger­hardt, in Jo­hann G. Ebe­ling’s Geist­liche An­dacht­en, Fünff­te Dut­zet, 1667.

Vom Him­mel hoch, Geist­liche Lied­er, Val­en­tin Schu­mann (Leip­zig: 1539). Har­mo­nie von Bach (🔊 pdf nwc).

Porträt
Johann Bach (1685–1750)

Schaut! schaut! was ist für Wunder dar?
Die schwarze Nacht wird hell und klar,
In großes Licht bricht jetzt herein,
Ihm weichet aller Sternen Schein.

Es ist ein rechtes Wunderlicht
Und gar die alte Sonne nicht,
Weils wider die Natur die Nacht
Zu einem hellen Tage mach.

Es ist ein großes Wunderlicht
Und gar die alte Sonne nicht,
Weil’s wider die Natur die Nacht
Zu einem hellen Tage macht.

Was wird hierdurch uns zeigen an,
Der die Natur so ändern kann?
Es muß ein großes Werk geschehn,
Wie wir aus solchen Zeichen sehn.

Sollt auch erscheinen dieser Zeit
Die Sonne der Gerechtigkeit
Der helle Stern aus Jakobs Stamm,
Der Heiden Licht, des Weibes Saam?

Es ist also. Des himmels Heer,
Das bringt uns jetzt die Freudenmähr
Wie sich nunmehr hat eingestellt
Zu Bethlehem das Heil der Welt.

O Gütigkeit! was lange Jahr
Sich hat der frommen Väter Schaar
Gewünscht und sehnlich oft begehrt,
Des werden wir von Gott gewährt.

Drum auf, ihr Menschenkinder, auf!
Auf! auf! und nehmet euren Lauf
Mit mir hin zu der Stell und Ort,
Davon gemeldt der Engel Wort.

Schaut hin, dort liegt im finstern Stall,
Des Herrschaft gehet überall,
Da Speise vormals sucht ein Rind,
Da ruht jetzt der Jungfrau Kind.

O Menschenkind, betracht es recht,
Und strauchle nicht, dieweil so schlecht,
So elend scheint das Kindelein,
Es ist und soll auch uns groß sein.

Es wird im Fleisch hier vorgestellt,
Der Alles schuf und noch erhält,
Das Wort, so bald im Anfang war
Bei Gott, selbst Gott, das lieget dar.

Es ist der eingeborne Sohn
Des Vaters, unser Gnadenthron,
Das A und O, der große Gott,
Der Siegsfürst, der Herr Zebaoth.

Denn weil die Zeit nunmehr erfüllt,
Da Gottes Zorn muß sein gestillt,
Wird sein Sohn Mensch, trägt unsre Schuld,
Wirbt uns durch sein Blut Gottes Huld.

Dies ist die rechte Freudenzeit,
Weg Trauren, weg, weg alles Leid!
Trotz dem, der ferner uns verhöhnt,
Gott selbst ist Mensch, wir sind versöhnt.

Der Sündenbüßer ist nun hier,
Den Schlangentreter haben wir,
Der Höllen Pest, des Todes Gift,
Des Lebens Fürst man hier antrifft.

Es hat mit uns nun keine Noth,
Weil Sünde, Teufel, Höll und Tod
Zu Spott und Schanden sind gemacht,
In dieser großen Wundernacht.

O selig, selig alle Welt,
Die sich an dieses Kindlein Hält!
Wohl dem, der dieses recht erkennt,
Und gläubig seinen Heiland nennt.

Es danke Gott, wer danken kann,
Der unser sich so hoch nimmt an,
Und sendet aus des Himmelsthron
Uns, seinen Feinden, seinen Sohn.

Drum stimmt an mit der Engel Heer:
Gott in der Höhe sei nun Ehr,
Auf Erden Friede jederzeit,
Den Menschen Wonn und Fröhlichkeit!